Feuer und Eisen
- Author
- Philip Schlusslicht
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- https://phil.oso.phil.ist/feuer-und-eisen.html
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- 138
Es passiert oft, dass man durch Zufall auf die teil Grauen erregenden Neuinterpretationen altbewährter Werke gestoßen wird. Ob es sich dabei um gecoverte Musik, Neuverfilmungen oder schmähliches Wiederkäuen klassischer Denker handelt ist meist belanglos - lediglich das Medium ist ein anderes.
Die Intention an den Ruhm des Originals anzuknüpfen, anstelle es zur Quelle der Inspiration zu bemühen, wie es doch jedem Werk eingeschrieben sein sollte, muss sich auf Neid anstelle von Anerkennung stützen. Sonst wäre die Reproduktion des Alten lediglich ein beiläufiger Prozess während des Entstehens des Neuen - und nicht Ergebnis dieses Prozesses.
Wenn aber das Original verschollen ist und sich nur aus dem Wesen des aktuellen ableiten lässt, so ziemt es sich nicht die originalgetreue Abbildung anzustreben, sondern ein, den Umständen der Entstehung entsprechendes, Werk aus jener Ableitung zu schaffen, sie als Quelle der Inspiration anzustrengen.