Souverän
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- Philip Schlusslicht
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Blicke ich Heute in die Runde, muss ich feststellen, umgeben zu sein von Verschreckten, deren größtes Bestreben darin besteht, dem Souverän zu dienen. Direkt tun sie dies eben soviel wie indirekt, jede Handlung ist auf ihn fixiert und von ihm geleitet, alles im Hinblick auf die geheuchelte Hoffnung eigene Souveränität zu erlangen, ohne die Einsicht sie damit zu verlieren, gar dem zu übermachen, dem sie dienen. Geheuchelt ist sie deshalb, weil sie nicht im Stande wären diese Macht zu tragen und somit nur dem Anschein des Bestrebens erwecken wollen, sie anzunehmen.
Die größte Macht liegt in der größten Gleichgültigkeit denen gegenüber, die sie zu erlangen versuchen. Gerade unerträglich scheint es ihnen, ihre kindischen Spielchen ohne ihn spielen zu müssen, der kein Interesse an ihrem Spiel hat. Sie umwerben ihn, nur um das kleinste Stück seiner Aufmerksamkeit zu erhaschen, sich direkt zurückziehend, wenn es ihnen wirklich gelingt in seine Aufmerksamkeit zu treten, verängstigt von seinen Möglichkeiten der Erkenntnis über sie, sich dennoch selbst den Triumph vorgaukelnd verlieren sie so auch das letzte Stück Anstand. Der Status, Menschen zu wählen, welche sie in ihre Handlungen einbeziehen, ist für sie nicht erreichbar, da sie sich nur nach dem richten, was andere ihnen zeigen und sie somit dem zum Opfer fallen, der ihnen vorschreibt einbezogen zu werden.
Die Selektion der Menschen ist dem gegeben, der verzichten kann auf seine Integration in die Spielchen der Verschreckten, dem, der erkennt, wer Möglichkeit hat zu erkennen, wird die Fähigkeit zu Teil, sich zu trennen von der kindlichen Hingabe an die Hoffnung der eigenen Transparenz und die Angst vor der Einsamkeit. Er wird in dem Moment zum Souverän, in dem er den Unwillen des Verzichts auf sich selbst in den anderen erkennt und zu nutzen Vermag.