Zyklon
- Author
- Philip Schlusslicht
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Jeder erdenkliche Zustand verfügt über seinen antagonistischen Pol, dessen Betrag dem des Protagonisten gleich ist. Nicht jedoch nur ein entgegengesetzter Zustand besteht, eine schiere Unendlichkeit dieser Möglichkeiten kommt in Betracht, wenn ein Bewusstsein erreicht ist, das es ermöglicht das Bezugssystem zu wechseln und den Ursprung der Dimension festzulegen; sobald Komlexität erreicht wurde. Der Antagonist wird nicht mehr durch den Protagonisten in Erscheinung gerufen, sondern durch den Bezug, den der Protagonist zur Allgemeinheit hat.
Die große Schwierigkeit ist nicht länger die Einschränkung auf das negierte Ebenbild, sondern die Entropie der Unendlichkeit. Jeder Sprung des Bezugs zwischen dem Nichts und der Unendlichkeit wird zu einem riskanten Zustand, der den Geist in seiner Tiefe fesseln und auf ewig verschlingen kann. Das eigene Positiv dem eigenen Negativ entgegenzustellen, ohne jegliche und mit absoluter Distinktion, beschreibt einen Zirkelschluss, der zur einzigen Schiene des Gedankenzugs werden kann, lässt man die Pfade abseits dieser von Verrotuung überwuchern.
Sich selbst als Integration des eigenen Gegenteils zu begreifen oder aber die eigene Existenz als Antinomie zur Unendlichkeit des Gegebenen zu denken führt in beiderlei Hinsicht zu sich gleichenden Ereignissen: Die Integration erschafft die Singularität des Selbst, welche in sich unendlich scheint, wie auch die Bezugnahme dem Unendlichen gegenüber grenzenlosen Raum beschwört.
Dieses Gleichnis zweier Kontrahenten erscheint auf so viele Weisen deckungsgleich, dass sie, einmal in Resonanz, sich untrennbar vereinen und im Nichts Allem entsprechen. Erst diese Vereinigung eröffnet die Möglichkeit der Auflösung beider Phänomene im zyklischen Rhythmus.