-
Fernweh
Wie die Pest verbreitet sich ein gieriger Gedanke entlang der Infiltration meiner Logik und sucht in mir nach seiner Ursache, jedes Trauma stigmatisierend bahnt er sich Hauptadern entlang des Neuronengeflechts, dass mir noch als meine letzte Wahrheit dargeboten wird. Meinen Geist lenkt er aus in jenen unbekannten Raum, wo die Waffen unserer Vernichtung verborgen vermutet sind. Die entsetzliche Entleerung der Werte erhebt jegliche Position auf die Ebene der Relation, ihr Absolution zu erteilen wage ich nicht, sie könnte Frucht des Fehlers sein.
more » -
Abendlicher Abschied
Im ewigen Nachruf der industriealisierten Gesellschaft hetzt Sie im Diskurs um ökologischen Fischfang und Wahl der Rebsorte dem Diktat der Zeitlosen nach. Bloß spuren ist die Devise, denn wer nicht pariert wird nicht zugeritten, findet keinen Jockey und zieht nicht das großes Los. Die Aussichtslosigkeit des Alters als Motor im Rücken wird blind in die Zukunft gestarrt und den Geistern des Unnotes gehuldigt: Wer lebt und rennt ist Wert! Nur die Alten und Kranken fügen sich dem Müßiggang.
more » -
Jenseits
Der brillante Ton im Rhythmus, das Klirren logischer Kälte, sie überfluten diesen Körper. Die Statik der Verhältnisse schafft fragile Struktur, die in Resonanz erzittert. Zu eisigem Staub zerfällt die Kulisse der Gegenwart, zermalmt durch die Tiden der Klänge. Dynamik zersetzt jeden Zusammenhang, wirbelt die Ruine des Geistes auf.
more » -
Frequenzwandlung
Was kann ich schon gut sagen, schwere Worte. Warum schreibe ich mir solch intime Dinge so fremd? Die Sucht des Menschen nach Anerkennung hat in meinem Falle wohl schon lange über ihre Stränge geschlagen. Nicht mehr nur Bekenntnis zu mir, vielmehr zu meiner Idiotie und Selbsterhaltung, dränge ich schon auf. Dabei wissen wir es doch besser; nichts ist so gut wie es scheint - oder so schlecht.
more » -
Eva Brown (takes You down)
Hey there people, I’m Eva Brown,
more »
they say upon a time I was a clown,
but now I’m good, so pleased with my way,
I tell all You guys ‘bout that mighty fine day:
There I sat on the doctors stool,
was looking stark and at his tool.
He had the shears, dropped some tears, slightly felt like a raper,
then he started his work and went to gently shape her. -
Anlehnung
Kaum verwunderlich, dass ich das Leben kaum werte, wenn doch dass, was sich mir einladend als Heimat gegenüberstellt, im Moment meiner Ankunft dazu übergeht sich mir zu entfremden. Wie sollte es so auch anders sein, als dass mich diese Entwicklung kaum noch beunruhhigt? Kenne ich sie doch zur Genüge, nicht nur als Aspekt einer jeden Erzählung, mehr noch; ich habe sie so oft erfahren, dass sie zu einem Teil meines Selbstversändnisses wurde.
more » -
Entledigung
Ich kann nicht alles loslassen, kann nicht einfach übersehen was geschieht. In mir herrscht das Chaos, dass ihr zu bekämpfen sucht und erst in Ketten, dann erlegen wollt. Kein Blick täuscht über euch hinweg, ich sehe nicht nur mit Augen, auch mein Verstand schenkt mir Bilder. Mein Wille ist einsam, mein Verhalten zahm. Handeln will ich nicht in dieser Welt voller Feilscher und Fischverkäufer, einer stinkenden Welt. Immerzu steht mir der Geruch fauliger Gedanken in den Ohren, keine stille Minute kann ich mir nehmen, immer lauter schallt ihr in mir wieder. Die Luftleere hat mich ergriffen und euch in mich gespien; wie kann ich mich entledigen all diesem Schein und eigene Worte finden?
more » -
Zwietracht
Ich kann kaum mehr reden, ohne meine Worte verstanden zu fühlen. Die Momente des Einklangs im Zusammenspiel sind so selten geworden, sind mit Gewohnheiten und Verkenntnis überschwemmt worden. Kaum noch Minuten voll Miteinander, horchend an der Ruhe, ohne einander an den Schlaf oder die Grübelei zu verlieren. Kaum noch Stille, die uns gemeinsam umgibt.
more »